Unter dem Aspekt der Klimaanpassung wurde das Pflaster (mit hohem Anteil an Recyclingbeton) in hellen Farben gewählt. Es orientiert sich im Farbton auch an den Klinkerfassaden der Gebäude. Die Bäume erhielten im Untergrund große Wurzelräume mit Spezialsubstrat und oberflächlich Rasenfugenpflaster, sodass möglichst viel Niederschlagswasser in den Wurzelraum gelangt. Durch die Exposition des Wohnviertels fällt der Schatten der Bäume weitestgehend auf die Gehwege. Im Schatten angeordnet sind verschiedene Sitzmöglichkeiten. Die Rasenfugen wurden nicht nur mit Rasensaatgut angesät, sondern auch mit einer Biodiversitätsmischung aus dem Bereich der Dachbegrünung, Sedumarten und blühende Wildstauden, „angereichert“. Zudem wurden Geophyten wie wilder Crocus und Weinbergshyazinthen in den Pflasterfugen als Frühjahrsaspekt ergänzt.
Die Staudenpflanzung wurde unter vielerlei Aspekten zusammengestellt. So sollte eine möglichst insektenfreundliche, ganzjährig attraktive, trockenheitsresistente, dauerhafte, pflegeleichte und den jeweiligen Lichtverhältnissen angepasste Pflanzung erstellt werden, die darüber hinaus auch einen hohen Anteil an heimischen Stauden verwendet.
An die Lichtverhältnisse angepasst wurden fünf Pflanzmodule mit Stauden, Kleingehölzen und Zwiebeln entwickelt. Je nach Lichteinfall erhielt jeder Straßenzug Leitstauden mit akzentuierten Farbaspekten. Schattige Bereiche sind heller bepflanzt, sonnige Bereiche hingegen mit dunklen Violett- und Blautönen. Dabei unterscheiden sich die jeweiligen Straßenzüge wieder in der Zusammensetzung, sodass sie als individuell bepflanzt wahrgenommen werden. Die Farbigkeit bietet so Abwechslung und Orientierung im Viertel.
Bereits im ersten Jahr nach der Pflanzung überraschte eine reichhaltige Geophytenblüte die Anwohner. Durch die unterschiedlichen Module entstehen im Quartier im Lauf der Jahreszeit verschiedene Farbspiele und Höhenabwicklungen, die eine wohltuende Abwechslung zur harten Bebauung bringen. Die Trockenperiode im Sommer 2022 war der Pflanzung nur unwesentlich anzusehen. Hummeln und Schmetterlinge hingegen waren reichlich an den unzähligen blühenden Stauden vorhanden. Im Herbst konnten das Herbstlaub sowie silbergraue Stauden, gepaart mit weißen und violetten Astern, den Herbstnebel wegwischen.