2015Modellprojekt Biotopverbund Offenland Stadt Stockach

Der Fachplan Biotopverbund Offenland liegt flächendeckend für Baden-Württemberg vor. Die Abgrenzung der Biotopverbundkulisse erfolgte aus Berechnungen vorliegender Schutzgebietsabgrenzungen. Seitens des Landes Baden-Württemberg wurde in diversen Modellkommunen eine flächenscharfe Validierung der Kulisse durchgeführt, so auch in der Stadt Stockach im Landkreis Konstanz.

     Biodiversitäts-Check (BDC)

    In einem ersten Schritt erfolgte ein Biodiversitäts-Check (BDC) auf Basis des Zielartenkonzeptes Baden-Württemberg. Ziel war es, die besondere Schutzverantwortung der Stadt Stockach für Zielarten und deren charakteristischer Lebensraumstrukturen festzustellen. In dem nächsten Schritt erfolgte eine Überprüfung der Kernflächen des Biotopverbunds Offenland. Im Ergebnis ergab sich ein umfangreicher Korrekturbedarf weshalb auch die Kernräume neu berechnet wurden. Aufbauend auf den Ergebnissen der Bestandserfassung der Kernflächen erfolgte eine Maßnahmenplanung mit Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen und Angaben zur Priorisierung für alle drei Anspruchstypen

    An zwei „Runden Tischen“ wurden lokale Experten aus Naturschutzverbänden, der Heinz-Sielmann-Stiftung, dem Umweltzentrum und der Verwaltung der Stadt Stockach, der Jägerschaft, der Naturschutzbeauftragte, sowie die Fachbehörden und der Landschaftserhaltungsverband in die Planung involviert. Die Teilnehmer des Runden Tisches konnten ihre Ortskenntnisse einbringen und Maßnahmenvorschläge vorbringen. Des Weiteren wurden Exkursionen durchgeführt. Eine rege Pressearbeit begleitete das Projekt während der gesamten Laufzeit.

    Mit dem flächenscharfen Maßnahmenplan liegt eine gute Grundlage für die Umsetzung von hochwertigen Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen zur Stärkung des Biotopverbunds vor. Die Umsetzung kann durch die Stadt Stockach (z.B. als Ökokonto- oder Ausgleichsmaßnahme), den LEV, Naturschutzverbände und / oder Privatpersonen erfolgen. Die Überprüfung des Fachplans wird empfohlen, um Unschärfen im vorliegenden Fachplan erkennen und beheben zu können. Darauf aufbauend können gezielt Maßnahmen für den Biotopverbund entwickelt und umgesetzt werden.

    Für 15 Flächen wurde ein detaillierter Maßnahmensteckbrief ausgearbeitet. Anhand dessen können Maßnahmen konkret in der Fläche umgesetzt werden.

    Eine Umsetzung von Entwicklungsmaßnahmen ist im Winter 2017/2018 und 2018/2019 bereits auf sieben Flächen erfolgt.

    Weitere Information

    Ein Netzwerk für die Natur - Schwäbische Zeitung, Julia Freyda

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