2022Mühlenviertel Ravensburg

Urbanes Flächenrecycling. 11.000 m² lebendige Vielfalt sowohl im äußeren Erscheinungsbild als auch in der Breite der Nutzungsmöglichkeiten.

Mühlenviertel Ravensburg - 11.000m² urbanes Flächenrecycling


Auf dem rund 11.000m² großen Areal einer ehemaligen Maschinenfabrik vereinen sich Handel, Gastronomie, Dienstleistung, Wohnungen und Kultur. Ein Teil der 1901 erbauten Maschinenfabrikhalle wurde saniert und zu zeitgemäßen Arbeitsplätzen für Kreativschaffende und Medienprofis umgenutzt. Neben der Möglichkeit Jobsharing-Modelle umzusetzen oder Co-Working-Arbeitsplätze anzumieten, wird die Halle auch für Veranstaltung der Kultur- und Kreativwirtschaft genutzt. Im benachbarten Ziegelsteingebäude richtete die Bruderhaus Diakonie eine Werkstatt für psychisch erkrankte Menschen, einen kleinen Lebensmittelladen und ein öffentliches Tages-Café ein. Der Bezner-Turm, ehemaliges Verwaltungsgebäude der Fabrik, wurde von einer Bauherrengemeinschaft revitalisiert und zu neuem Wohnraum umgebaut.

Lebendige Vielfalt sowohl im äußeren Erscheinungsbild, als auch in den unterschiedlichen Nutzungen spielten eine zentrale Rolle des Konzepts. Unser Ziel war es, ein multifunktionales Quartier zu entwickeln, bei dem sich Handel, Gastronomie, Dienstleistung, Wohnen und Kultur zu einem attraktiven Lebensraum vereinen. Von der eigenen Wohnung aus fußläufig erreichbar wurden Angebote für die Ziele des Alltags integriert und so entstand ein „Quartier der kurzen Wege“. Neben der Umnutzung der alten Fabrikhalle zu zeitgemäßen Arbeitsplätzen für Kreativschaffende, entstanden in den neu errichteten Häusern moderne Wohnungen für Familien, Paare, Singles und Senioren. Aus einer ehemaligen Gewerbebrache entstand so ein lebenswertes Stadtviertel (Quelle: Reisch Projektentwicklung GmbH).

Kernstück der Freianlagen ist ein zentraler Platz im Quartier. Er verbindet Bestandsgebäude der alten Maschinenfabrik mit der neuen Wohnbebauung. Bänder aus Hecken, Gräsern und Stauden gliedern und zonieren den Platz.

Ein Wasserbecken aus Stahl ergießt sich in einen als Betonfertigteil ausgebildeten Bachlauf. Dieses Wasserspiel sorgt an heißen Sommertagen für Kühlung und ist gleichzeitig als Spielpunkt bei den Kindern des Quartiers sehr beliebt. Ergänzt wird dieses Spielangebot durch einen Balancierpfad und eine „Karussell“ in der Platzfläche. Sitzmöglichkeiten bieten zum einen Sitzblöcke aus Betonfertigteilen, die das Signet des Quartiers tragen, zum anderen wurden die erforderliche Tiefgaragenentlüftungen als Liege- und Sitzpodeste ausgebildet. Um den Lüftungsquerschnitt herzustellen wurde eine Unterkonstruktion aus Stahl entworfen, die die umliegende Gräserstruktur aufnimmt. Überstellt ist der Quartiersplatz mit locker aufgepflanzten Felsenbirnen. Nachts wird der Quartiersplatz durch wenige, nicht zu helle Lichtbänder akzentuiert.

Die Wohnbebauung wird zum Platz hin mit Hecken und Stauden abgegrenzt. In den Privatgärten wurden mit Hecken und Solitärsträuchern ein grober Rahmen für die künftigen Nutzer vorgegeben. Dieser wird nach und nach durch die „privaten“ Gärtner ergänzt, bleibt in seiner Grundstruktur jedoch ablesbar.

Im Südwesten des Quartiers findet der harte Quartiersplatz seine grüne Entsprechung in einer Obstwiese mit Kirschen. Hier gibt es Platz zum Toben, Ballspielen oder auch die Möglichkeit den Blick auf die gegenüberliegende Talseite zur Veitsburg und deren bewaldeten Höhenrücken schweifen zu lassen. Hier bietet sich auch noch Platz für die Eigentümergemeinschaft Garten und Grün weiterzuentwickeln. Gemeinsam genutzte Hochbeete, Weiden-Tipis und -Tunnel für die Kinder sind schon in Planung.

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Reisch Projektentwicklung - Mühlenviertel

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