2020Heinz-Sielmann-Weiher im Naturschutzgebiet Ruhestetter Ried

Im Rahmen des Projektes "Sielmanns Biotopverbund Bodensee" wurde durch die Heiz-Sielmann-Stiftung die Anlage eines ca. 0,7 ha großen Stillgewässers in der Gemarkung Ruhestetten initiiert. Das neu geschaffene Biotop sorgt nun für eine ökologische Aufwertung der Biotopverbundachse und schließt somit eine entscheidende Lücke.


    Wichtiger Beitrag zum Biotopverbund 

    Im Rahmen des “Sielmanns Biotopverbund Bodensee“ wurde durch die Heinz Sielmann Stiftung die Anlage eines ca. 0,7 ha großen Stillgewässers in der Gemeinde Wald auf der Gemarkung Ruhestetten initiiert. Die Projektfläche liegt südlich von Ruhestetten auf dem Flurstück 85 mit einer Gesamtgröße von etwa 1,35 ha und gehört zu einer Biotopverbundachse feuchter und mittlerer Standorte des Fachplans Biotopverbund Baden-Württemberg . Nach einer mehrjährigen Planungszeit, die mit einem umfassenden Grundwassermonitoring verbunden war, wurde der Weiher Ende Mai 2020 fertiggestellt. Vor Beginn der Arbeiten befand sich auf der Fläche ein nicht standorttypischer Fichtenforst, der gerodet wurde.

    Das Stillgewässer sorgt nun für eine ökologische Aufwertung der Biotopverbundachse und dient dazu ein bisher fehlendes Stillgewässer im NSG Ruhestetter Ried zu etablieren. Für die Maßnahme stand eine Fläche zur Verfügung, die sich bereits im Eigentum der Heinz Sielmann Stiftung befand.

    Das Stillgewässer mit einer Größe von 0,7 ha hat eine Maximaltiefe von ca. 3,0 m. Der größte Flächenanteil entfällt auf mittlere und geringe Wassertiefen zwischen 2,0 und 0,5 m. Zwei Inseln mit langer Uferlinie bieten vielfältige Lebensraumstrukturen für Vögel, Amphibien, Libellen und andere Arten und ermöglichen vor allem geschützte Brutmöglichkeiten für Wasservögel. Im nordwestlichen Bereich des Weihers wurde ein Steilufer angelegt, welches für Bruthöhlen des Eisvogels oder Uferschwalben zur Verfügung steht.


    Das Grund- und Schichtenwasser gespeiste Gewässer verfügt über ausgedehnte Flachwasserzonen, vor allem in Bereichen, die stark besonnt werden (nördlicher Bereich).

    Da das Gelände von Norden nach Süden etwas fällt (ca. 2,0 m Höhendifferenz), wurde im südlichen Bereich um den Weiher herum ein Wall angelegt, um das Stauziel von 638,00 müNN zu erreichen. Die Wallkrone hat ein Freibord von 30 cm (638,30 müNN).

    Der das Grundstück zuvor querende Graben wurde südlich des Weihers verlegt und verläuft dort zwischen Straßenböschung und dem angelegten Wall. Durch diese Maßnahme soll einer Eutrophierung des Weihers entgegengewirkt werden. Um die natürlichen Fischbestände zu managen und dem abgelagertem Schlamm am Gewässergrund Sauerstoff zuzuführen, kann es notwendig werden zukünftig das Wasser des Weihers abzulassen. Hierzu wurde ein Mönchbauwerk errichtet.

    In den Flachwasserbereichen und um den Weiher herum wurden Hochstaudenfluren angelegt und Initialpflanzungen mit standortgerechten Gehölzen, wie Erle, Birke oder Stieleiche vorgenommen. Durch die zusätzlich einsetzende Sukzession soll sich ein strukturreicher Sumpfwald bilden, sodass der Weiher zukünftig als geschütztes Waldbiotop eingestuft werden kann.

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